RAVENSBURG – In einem Festgottesdienst hat Bischof Dr. Gebhard Fürst am Pfingstmontag (20. Mai) der katholischen Gemeinschaft Immanuel Ravensburg e.V. zu ihrem 25-jährigen Bestehen gratuliert. Die kirchlich anerkannte Laiengemeinschaft feierte das Jubiläum am gesamten Pfingstwochenende in ihrem Gemeinschaftszentrum zusammen mit vielen Freunden und Gästen. Zu ihr zählen neben gut 200 Erwachsenen auch rund 100 Kinder und Jugendliche, die die regelmäßigen Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit besuchen. Bischof Fürst stellte fest, der Heilige Geist sei kein „abstraktes Fluidum“, sondern spiegle das Gesicht Jesu wider. So wie Jesu Worte die Menschen ins Herz trafen und sie ermutigten, so sprächen auch heute Menschen aus dem Geist Gottes, wenn ihre Worte anderen Ermutigung und Hoffnung schenkten. Anstatt über andere Menschen zu herrschen, solle man aus dem Geist Gottes dienen, verzeihen und versöhnen. Dr. Fürst fragte auch kritisch, welche Geister die Menschen prägten – die des Geldes, der Herrschaft, des Perfektionismus oder eben der Heilige Geist, der „uns zu liebenden Menschen macht“.
Ravensburgs Oberbürgermeister würdigt Einsatz für Jugend und Ökumene
Der Ravensburger Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp erzählte mit einem Schmunzeln, sein Vater sei der Religionslehrer von Bischof Dr. Fürst gewesen. Dr. Rapp gratulierte der Gemeinschaft Immanuel zum Jubiläum: Dieser Anlass sei auch ein Grund zur Freude für die Stadt Ravensburg. Er verband seinen Dank mit seinem Wunsch, weiter so in und für die Stadt sowie die Region zu wirken. Er wünschte in diesem Sinne viel Erfolg in der Jugendarbeit. Der Oberbürgermeister hob auch den Beitrag der Gemeinschaft Immanuel für ein Miteinander der christlichen Konfessionen hervor – anstatt eines bloßen Nebeneinanders.
Weihbischof Renz: Gemeinschaft als Ort zum Auftanken
Bereits am Pfingstsonntag hatte Weihbischof Thomas Maria Renz, Beauftragter der Diözese für die Ordens- und geistlichen Gemeinschaften, eine Dank- und Lobpreisandacht mit der Gemeinschaft Immanuel gefeiert. Er würdigte die Gemeinschaft als „geistliche Kraftquelle für viele Menschen“ und einen Ort zum „Auftanken“. Sie sei einerseits Teil der katholischen Kirche und andererseits von einer großen ökumenischen Offenheit geprägt. Als eine der zahlreichen neuen geistlichen Bewegungen und Gemeinschaften sollte sie sich aber nicht in ein „frommes Zentrum“ zurückziehen, sondern gemäß dem Prinzip „Sammlung und Sendung“ das kirchliche Leben mitgestalten und sich sozial, gesellschaftlich und politisch engagieren. Weihbischof Renz betonte, er sei „sehr dankbar für die geistlich lebendige Gemeinschaft“.
Die engagierte Rolle der Gemeinschaft Immanuel Ravensburg in verschiedenen überkonfessionellen Netzwerken hob Gerhard Proß als Repräsentant der beiden Netzwerke „Miteinander für Europa“ und „Treffen von Verantwortlichen“ hervor. Er verwies auf den Einsatz der Gemeinschaft für die Einheit der Christen. Zahlreiche Lieder der Immanuel Lobpreiswerkstatt hätten auch in evangelisch-landeskirchlichen und freikirchlichen Gemeinden Einzug gehalten. Er wünschte Immanuel, dass auch nach 25 Jahren die „Be-Geistung“ nicht nachlasse. Das Engagement der Jugendlichen und ihre Begeisterung seien in diesem Sinne ein hoffnungsvolles Zeichen.
Deutschlandweit aktiv
Die gut 200 Mitglieder der Gemeinschaft Immanuel treffen sich außer im Raum Ravensburg/Bodensee u. a. in Tübingen, Biberach, in den Regionen Köln/Bonn, München und Dresden. Ein Schwerpunkt liegt auf der Kinder- und Jugendarbeit mit ca. 100 Teilnehmern. Zu den Angeboten zählen auch Ehe- und Glaubenskurse. Ansonsten strahlen die zwei bis drei Mal jährlich in der Ravensburger Oberschwabenhalle stattfindenden Lobpreiskonzerte mit bis zu 2.000 Besuchern sowie überkonfessionelle Frauen- und Lobpreis-Seminare mit jeweils gut 200 Teilnehmern auch überregional aus.
Zu den Mitgliedern zählen auch Christen aus evangelischen Landes- und Freikirchen. Neben der gelebten Einheit der Christen stellen die Erneuerung von Kirche und Gesellschaft aus dem Geist Gottes sowie die Evangelisation die Grundziele dar.